viscom 2020: Stimmiges Konzept – hohe Qualität

    • Offizieller Beitrag



    Digitaler Großformatdruck, brillante
    Farben, schillernde Folieneffekte für die Innenraumgestaltung,
    Innovationen in der Textilveredelung und sogar eine Weltpremiere prägten
    Europas Fachmesse für visuelle Kommunikation in Düsseldorf. Das neue
    Konzept mit dem Schwerpunkt auf Mitmachen und Erleben und eine
    innovative Aufplanung kamen bei Ausstellern und Fachbesuchern gut an.
    Die hohe Qualität der Gespräche und Abschlüsse konnte allerdings nicht
    darüber hinwegtäuschen, dass sich in der Quantität das Vorjahresniveau
    nicht halten ließ. Mit 7.160 Besuchern kamen etwa so viele wie 2017.



    Obwohl sich die Verbund von PSI, PromoTex
    Expo und viscom zur Welt des Werbens und Verkaufens belebend auf das
    Messegeschehen auswirkt, hätten sich viele Aussteller eine höhere
    Frequenz gewünscht. „Wir sind seit 20 Jahren dabei und haben auch gute
    Geschäfte gemacht. Der erste Tag war allerdings etwas flau in der
    Frequenz“, sagt Lars Bendixen, Segment-Manager Werbetechnik beim
    Schneidmaschinen-Hersteller Zünd. Bei Boris Buhl, Vertriebsleiter für
    die DACH-Region, fällt das Fazit ebenfalls gemischt aus. „Das Konzept
    stimmt. Die Werkstatt als zentrale Mitmachfläche auszubauen und die
    Besucher in Routen
    durch die Halle zu führen, ist eine gute Idee. Doch es kommt immer noch
    der Faktor Mensch dazu. Es ist offenbar schwierig, mehr Besucher dazu
    zu bewegen, von der PSI auf die viscom zu kommen und sich damit zu
    beschäftigen. Eine noch engere Verzahnung der drei Veranstaltungen
    wünscht sich auch Nathalie Eichner, Marketingleiterin bei Trotec. „Ohne
    die Zusammenführung wäre es für die viscom sicher noch schwieriger, doch
    die Synergien könnten sich noch spürbarer auswirken. Die Messe hat
    unsere Erwartungen getroffen, aber nicht übertroffen.“


    Internationale Fachbesucher
    Die Fachbesucher waren durchaus
    international und an hochwertigen Produkten aus europäischer Herstellung
    interessiert. „Wir sind zum ersten Mal auf der viscom, weil wir unser
    Geschäft ausbauen wollen. Wir waren bisher im Iran tätig und haben nun
    auch Standorte in Deutschland,” berichten Kourosh Sairy and Azadeh
    Dashti. Sie sind aus dem Iran angereist, um eine Druckerei zu finden,
    mit der sie künftig kooperieren können. Auf der Suche nach neuen
    Geschäftsfeldern ist Garcia Fulgencio aus Spanien nach Düsseldorf
    gekommen. Sein Unternehmen ist seit mehr als 35 Jahren am Markt
    erfolgreich. Bisher lag der Fokus auf
    Kundenbeziehungen außerhalb Europas. „Nun wollen wir uns im
    europäischen Markt stärker positionieren. Darum besuchen wir alle drei
    Messen. Ich hoffe, die Zeit heute reicht. Es gibt überall viel zu
    entdecken.” Neue Ideen für ihre Kunden suchen Petra Erasmi und Bernd
    Jacobs, Geschäftsführer von Chic Belgique. „Wir interessieren uns
    besonders für Neuerungen in der Textilveredelung, da das unsere
    Kernkompetenz ist.” Beide wollen die Messen besuchen, um einen
    Gesamtüberblick der Branche zu erhalten.


    Eine Weltpremiere
    Zufrieden zeigte sich Aussteller Volker
    Lienig. „Wir hatten hier die Weltpremiere unseres neuen Druckers
    Xpertjet 461UF und der ist sehr gut angekommen“, betonte der Sales- und
    Marketing-Manager von Mutoh. Für ihn steht die Qualität der
    Kundengespräche im Mittelpunkt. Das hohe Interesse sieht er unter
    anderem in der gelungenen Inszenierung begründet. „Die asymmetrische
    Architektur der Hallengestaltung sorgt für ein sehr entspanntes
    Messeerlebnis. Die Besucher nehmen sich deutlich mehr Zeit.“ Diesen
    Eindruck kann Uwe Niklas als Vertriebsleiter von Mimaki nur
    unterstreichen. „Wir wollten Veränderungen
    und haben sie bekommen. Die Verbindung zwischen den Messen ist gut, die
    Werkstatt ist sehr gelungen. Doch das Pflänzchen braucht Zeit zu
    wachsen und die sollten wir ihm alle geben.“


    Innovative Aufplanung
    Im komplexen Umfeld sieht Petra Lassahn einen weiteren Grund für den Besucherrückgang. „In einem wettbewerbsintensiven Jahr
    ist es für eine viscom nicht leicht,
    sich zu behaupten“, betont die Direktorin der viscom. Nach der
    erfolgreichen Premiere 2019 habe sich das Konzept bewusst zu einer
    Mitmach-Messe weiterentwickelt. „Mit einer innovativen Aufplanung haben
    wir versucht, ein neues Erlebnis zu schaffen. Der Barber-Shop
    beispielsweise war für viele Besucher ein sehr attraktiver
    Anziehungspunkt.“ Friseurmeister André Lichtenscheidt hat in diesem
    Salon auf Zeit knapp 30 Herren Bart und Haupthaar gestutzt. Für viele
    war das nostalgische Ambiente zugleich eine Zeitreise. „Wir sind hier in
    den glorreichen 20er Jahren, nur diesmal in Farbe.
    Die Leute können hier sehr gut abschalten und mir macht es so viel
    Spaß, dass ich im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder dabei bin.“
    Draußen gestaltete Schildermaler Frank Chaki die Fassade – ganz
    traditionell mit der Hand. „Das hat einfach mehr Seele und ist deutlich
    individueller. Wer genau hinschaut, kann jeden Pinselstrich erkennen.“
    Für ihn war die viscom aber auch abseits der Schriftzüge ein Erfolg.
    „Mein Vortrag war gut besucht, es gab einen regen Austausch und ich habe
    einige gute Kontakte geknüpft.“


    Digital vernetzt
    Neu vernetzt hat sich auch Mark Busche
    während der viscom. „Wir haben hier auf der viscom unser System
    erfolgreich präsentiert und auf der PromoTex Expo habe ich einige
    nachhaltige Textilhersteller entdeckt, die für als Zulieferer
    interessant sein könnten“, betont der Geschäftsführer von Shirtful.
    Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Thomas Drees von smake hat er die
    Produktionskette für individualisierte Textilveredelung digitalisiert
    und kosteneffizient gestaltet. Das System konnten die Besucher vor Ort
    im laufenden Betrieb testen, ihr persönliches Shirt gestalten und gleich
    mitnehmen. „Das hat
    sehr gut funktioniert. Die meisten haben ihre Bestellung abgeholt und
    wir haben viele Kunden getroffen. Aus unserer Sicht war es ein Erfolg.“


    Über die viscom
    Europas Fachmesse für visuelle
    Kommunikation ist die jährliche Anwendermesse der internationalen
    Werbewirtschaft. Zum Jahresanfang bildet sie den Auftakt des neuen
    Geschäftsjahres. Im Mittelpunkt der viscom stehen Lösungen aus der
    gesamten Welt der visuellen Kommunikation, mit besonderem Schwerpunkt
    auf digitalen Großformatdruck, Werbetechnik, Textilveredelungsmaschinen
    sowie POS-Kommunikation. Die nächste viscom findet vom 12. bis 14.
    Januar 2021 in Düsseldorf statt, zeitgleich zu den Fachmessen PSI –
    Europäische Leitmesse der Werbeartikelwirtschaft und PromoTex Expo –
    Internationale Fachmesse für
    Promotion-, Sports- und Workwear. Gemeinsam bilden sie Europas größten
    Messeverbund zum Thema Werben und Verkaufen.


    Mein Job erfordert Können und Geschick. Geheimnisse bringen niemanden weiter. - Während eines Abendgesprächs.