New York–Paris–Genthin*
Das neue CorelDRAW X8
Da sitze ich nun im Genthiner Stadtcafé, dampfender Kaffee, belegte Brötchen — Frühstück.
Internet über den Handy-Hotspot mit der LTE-Verbindung steht und vor mir auf dem Tisch liegt mein Surface Pro 4.
Darauf läuft die Beta von CorelDRAW X8, ich bereite mal eben den Plott für den Textildruck vor.
Ja, so lässt es sich leben, schöne neue Welt. Es leben die Digital-Nomaden!
Seit einigen Tagen teste ich nun schon die Betaversion von CorelDRAW X8 und einige Impressionen möchte ich Euch nun weiter geben.
Die Installation erfolgte auf mein dafür eigens neu aufgesetztem Surface Pro 4 Tablett unter Windows 10, völlig problemlos in einigen Minuten.
Schnell meinen Arbeitsbereich der CorelDRAW X7 einspielen, oh ..., das funktioniert schon mal nicht. Schade, so ist erst einmal wieder das langwierige Einrichten aller Symbole und Befehle angesagt.
Dabei war mal davon die Rede, dass der Corel-Workspace versionsübergreifend universell sein sollte.
Gut, dabei lernt man dann die neu und endlich gut lesbaren Befehls-Symbole kennen. Ja, das gefällt mir.
Den neuen Workspace kann man sich nun farblich seinen Vorlieben flexibel anpassen.
Zum Beispiel neutralgrauer Desktop auf dem man auch weißen Folienplott sieht, dunkles oder helles Farbschema.
Beim konfigurieren kann man Stunden vertrödeln.
Was ich noch bei der CorelDRAW X7 bemängelt habe, die bisweilen schwierige Bedienung der Objektanfasser, wurde nun völlig neu überarbeitet. ( CorelDRAW auf dem Surface Pro4 )
Ich kann nun Corel auf dem Tablett komplett per Touch oder Stift bedienen.
Alles ist stets gut sicht- und bedienbar, selbst 4k-Monitore sollen nun laut Corel kein Hindernis mehr da stellen.
Corel erkennt und nutzt nun auch den drucksensitiven Stift von meinem Surface.
Völlig neu überarbeitet ist in der X8 der Fontmanager. Er selbst ist in CorelDRAW integriert oder auch separat lauffähig.
Wirklich gut gedacht, einfach in der Bedienung und selbsterklärend wie der Rest von Corel auch.
Durch setzen von Filtern kommt man schnell zur wirklichen relevanten Auswahl seiner gesuchten Schriften.
Schnell? Nein, eben nicht!
Das ist mein größter Kritikpunkt an der neuen CorelDRAW X8: die Fontengine ist sehr langsam im Vergleich zu anderen Fontmanagern.
Ich hoffe sehr, dass es am Beta-Status liegt und die finale Version dahingehend optimiert wurde.
Es mag sein, dass bei 200 Schriften alles noch zügig läuft, aber dafür brauche ich noch keinen Fontmanager, das überblicke ich auch noch so. In all den Jahren sammeln sich doch ein paar mehr Schriften an und dann wird es tatsächlich kritisch.
Man muss schon wissen welchen Haken man wo in seinem Filter setzt, mit welchen Schriften man arbeiten möchte, sonst wird es quälend langsam.
Solange alles noch auf Systemschriften basiert ist alles gut, aber sobald man seine persönlichen Schriftenordner (nicht installierter Schriften) zuschaltet wird es kritisch.
Im Fontmanager scrollt es sich langsam durch die Schriftenlisten. In CorelDRAW Text aus der Zwischenablage einfügen dauert geschlagene 30 Sekunden, Dropdown-Menues zu den Schriftschnitten öffnen sich erst nach 5 Sekunden — zügiges Arbeiten ist dann mit Schriften kaum möglich.
Zudem konnte ich auf meinem richtigen Grafikrechner CorelDRAW X8 gar nicht installieren: Corel Fontservice X8 (64-Bit) funktioniert nicht mehr ...
Allerdings, ich schätze der „normale“ User wird gar nicht an diese Schriften-Grenze stoßen und mit dem neuem Fontmanager zu frieden sein.
Für mich ist das aber ärgerlich, zu mal ja die X7 mit meinem separatem Fontexplorer oder Suitcase ganz geschmeidig läuft.
Und da wir gerade beim „normalen“ User sind.
Die wenigsten unter uns werden wohl das Corel-Premium-User-Modell nutzen. All jenen „Normalen“ erwartet nun auch eine handvoll weiterer neuer Funktionen die dem Premium-User schon etwas länger zur Verfügung stehen.
Übrigens, in all den Tagen ist CorelDRAW X8 bei mir nur einmal abgestürzt, und das bei einer Beta — das lässt mich hoffen.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass das neue CorelDRAW X8 eine logische Weiterführung der Vorversionen ist.
Optimiert auf leichte Bedienbarkeit und nun bestens geeignet für die Touch- und Stiftbedienung von hochauflösenden Tablettcomputern. Out of the Box bringt Corel weiter alles mit was man an Werkzeugen für Gestaltung in der Webetechnik und der Druckvorstufe braucht.
*New York–Paris–Genthin ..., mostly Genthin