Kacheln und Haarlinien in PDF-Dateien

  • Das Jodeit-Logo habe ich bereits selbst per Hand vektorisiert. Ging schneller, als nach irgendeiner Schrift zu suchen. Aber ich sehe nicht ein, dass der Agentur zu überlassen. Mit ihren Mac´s sollten sie das selbst hinkriegen.


    Es ist ja so, dass ich die Vorlagen nicht von der Agentur, sondern vom Kunden bekomme. Dann werde ich das in Zukunft geschmeidig zurückgeben, wenn ich da irgendwelchen Müll erhalte. Vielleicht merkt mein Kunde dann, dass er auch die Gestaltung uns überlassen könnte.....

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  • Wie macht man es richtig?

    Wenn der Kunde Dir es bezahlt, dann würde ich es verrechnen.
    Wenn der Kunde meint, das Du nur seine Agentur schlecht machen möchtest, und sich dann mit der Agentur einen neuen Drucker sucht, dann finde ich Scanny´s Aktion mit wenigen klick´s besser.


    Du kennst Deinen Kunden am besten, und solltest Dir die Frage selber beantworten, wegen ein paar Klicks mehrere große Aufträge zu verlieren, muss man sich leisten können.


    Bei kleinen Aufträgen gilt, immer nur gegen Kohle.


    Gruß

    Man ist so alt, wie man sich fühlt - aber niemals so wichtig!

  • Ja, das stimmt!


    Ich habe einen guten Draht zum Kunden. Ich mach die Agentur ja nicht schlecht, sondern die Vorlagen taugen wirklich nichts.
    Auf Dauer ist es halt ziemlich nervig, weil mal was durchrutschen kann. Dann geht´s wahrscheinlich erst los...so nach dem Motto bis jetzt ging es immer und auf einmal wäre ein Fehler in der Vorlage usw.


    Könnte der gute Wille also auch mal nach hinten losgehen....

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  • Das Logo habe ich für eine Werbetafel sogar schon mal in Eigenregie in eine Vektordatei umgebaut. Würdet ihr das einfach so an die Agentur weitergeben?


    Trotzdem kommt der ganze Krempel von einer Agentur! Die sollten eigentlich wissen, was sie liefern.

    Das Logo vektorisieren ist ganz klar Dienstleistung und muss bezahlt werden.



    “Agentur“ und “wissen was sie liefern“ schliesst sich ieider sehr oft aus - wer hat schon gescheite Reinzeichner und will oder kann die bezahlen.
    Da entwirft der Projektleiter schnell mal was und meint, es wäre das Gelbe vom Ei und druckreif.


    Wir arbeiten zum Glück selten etwas nach, das kann ich aber immer rechtfertigen und in Rechnung stellen.


    Ein Kunde von uns hat nach Jahren jetzt eine neue Agentur.
    Da kamen dann für großformatige Bilder Auflösungen von 30 dpi und weniger an.
    Die Krönung waren 8 dpi. Die haben 1:10 gearbeitet und die Komprimierung nicht rausgenommen,
    DRUCK-Pdfs generiert und nicht mal bei 1000% am Bildschirm betrachtet.
    Das Erstaunen war groß als ich durch einen Screenshot von Preflight mal die Auflösungen verschickt habe.


    Das erklären, neue PDFs übernehmen und checken, Mails und Telefon hat mich ein paar Stunden gekostet.
    Zum Schluß habe ich eine Datei “joboptions“ aus dem Acrobat versendet.


    Jetzt klappt es auch - bezahlen für Service muss der Auftraggeber, der auch schon abgenickt hat

    10 Uhr, Fax vom Kunden: Es eilt jetzt doch alles mächtig.
    12 Uhr, Anruf vom gleichen Kunden: Es ist jetzt doch nicht mehr brutalst eilig. – Expresskosten waren trotzdem fällig.

  • Hab' nochmal nachgeschaut: Die Ukraine-Linie taucht bei mir weder im Offset-RIP, noch im Digitaldruck auf (selbst bei 300% Skalierung).
    Hast Du die Druckerei (vermutlich online?) schon mal um ein Statement gebeten?


    Ansonsten ist natürlich die Datei Mist, aber die Linie dürfte aus meiner Sicht im Druck nicht auftauchen.

  • Ich hab das PDF auch mal kurz angeschaut. Die Agentur bräuchte nur andere PDF-Einstellungen vornehmen, dann werden Bitmaps im Transparenzbereich nicht ein einzelne Rechtecke zerstückelt. Die haben scheinbar PDF X-1a verwendet, dann ist es Version 1.3 und da werden alle Effekte flachgerechnet, egal ob Vektor oder Bitmap und nur CMYK-Farben zugelassen.
    Corel teilt das dann übrigens auch in einzelne Rechtecke, hinterlegt die gesamte Fläche allerdings dann nochmal mit dem Bitmap ohne Transparenzen.
    Wenn man die Datei in Corel importiert, alle betroffenen Bitmaps markiert und diese dann in der selben Auflösung (hier 301 dpi) und ohne Anti-Alias zusammenrechnet.
    Eventuelle dann immer noch vorhandene schwache helle Linien hängen wahrscheinlich mit der verwendeten Komprimierungs-Art (JPG) für Bitmaps bei Erstellung der PDF zusammen.
    Das Jodeit-Logo hat auch nur 300 dpi, sollte als Strich-Bitmap aber mindestens 1200 dpi haben, am besten sollte es natürlich eine Vektorgrafik sein. Das wird man auf dem fertigen Druck nicht auf Anhieb sehen, wenn man etwas genauer schaut, sieht man aber, dass es unscharf ist.
    Bei Millimeter-Linien auf der Rückseite hätte ich auch leichte Bedenken. Eine Haarlinie hat nicht mal 0,1 mm und das dann bei 30 % Schwarz. Da kommt es wahrscheinlich darauf an, mit welchem Raster die Druckerei arbeitet. Ich würde sie entweder etwas dicker oder auch auf 50 % stellen wie die 5 mm Linien. Dann stoßen die einzelnen Druckpunkte wenigstens fast zusammen.

    Geboren um zu kleben!

  • Hier ist es so, dass je teurer und angesehener die Agentur ist, desto unbrauchbarer sind in der Regel die Daten, die von dort kommen.
    Aber da das alles hochdekorierte Diplom-Designer und total von Ihren Fähigkeiten überzeugt sind, da brauchst du gar nichts dagegen sagen.


    Teilweise sind da die einfachsten Sachen, noch weit vor der Erzeugung eines brauchbaren pdfs, als Grundwissen nicht vorhanden und fast immer fehlt auch der Wille und die Einsicht, mal einen Ratschlag anzunehmen.

  • Mit ihren Mac´s sollten sie das selbst hinkriegen.

    Hey hey jetzt mal keine Vorurteile gegenüber Mac-Usern! Der PC/Mac macht doch auch nur was der Benutzer ihm "sagt"! :P Ich denke, ich bekomme mit dem Mac saubere Daten für die Produktion angelegt. Bei uns abreiten wir auf verschiedenen Systemen und auch mit verschiedenen Programmen. Meine Kollegen/innen arbeiten allesamt auf Windows Systemen und überwiegend mit CorelDraw. Ich arbeite z. B. auch bei der Produktion von Folienschnitten, Digitaldrucken (mit und ohne OPOS) auf MacOS und mit Adobe Programmen. Gibt selten Probleme im workflow, da wir gegenseitig ja die Druck PDFs oder EPSs importieren können und ja auch mit dem jeweils anderen Programmen arbeiten können.

    “Agentur“ und “wissen was sie liefern“ schliesst sich ieider sehr oft aus

    Die meisten Grafiker in einer Agentur sind, hier in Berlin, oft studierte KDs. Diese haben zumindest von der Produktion in der Werbetechnik kaum Ahnung.


    Klassiker ist immer, wenn die Druckdaten im Maßstab angelegt sind und du nachher dann 5 cm lange Schnittmarken hast. Sinn und Zweck von RGB und CMYK scheint denen auch oft Fremd zu sein. Und wundern sich, warum die schönen leuchtenden Neon-Farben im Druck nicht so schön aussehen.


    Ach es gibt einfach zu viele Beispiel....


    Ach ja und zum Thema :D


    Bildfragmente die man an den Haarlinien in der Monitor-Vorschau sieht tauschen bei mir/uns auch immer nur am Monitor auf. Im druck verschwinden diese dann. Aber das ist ja hier auch die vorherrschende Erkenntnis?!


    Wie hier auch schon erwähnt kommen diese ja vermehrt beim Transparenzausgleich und PDFX3 Daten zustande.

    Den "Aus-Scheiße-mach-Gold-Stift" immer dabei.

  • Hier ist es so, dass je teurer und angesehener die Agentur ist, desto unbrauchbarer sind in der Regel die Daten, die von dort kommen.
    Aber da das alles hochdekorierte Diplom-Designer und total von Ihren Fähigkeiten überzeugt sind, da brauchst du gar nichts dagegen sagen.


    Teilweise sind da die einfachsten Sachen, noch weit vor der Erzeugung eines brauchbaren pdfs, als Grundwissen nicht vorhanden und fast immer fehlt auch der Wille und die Einsicht, mal einen Ratschlag anzunehmen.

    Absolventen von Hochschulen bekommen oft kaum Wissen von Arbeitstechniken oder Computerprogrammen vermittelt.
    Da liegt der Schwerpunkt meist auf Gestaltung.
    Die haben dann ihr Studium hinter sich und werden oft ohne Grundkenntnisse von technischen Abläufen auf die Arbeitswelt losgelassen
    und sind erstaunt was geht und was nicht geht. Hauptsache der Titel “Dipl.-XXXX steht auf der Visitenkarte :)

    10 Uhr, Fax vom Kunden: Es eilt jetzt doch alles mächtig.
    12 Uhr, Anruf vom gleichen Kunden: Es ist jetzt doch nicht mehr brutalst eilig. – Expresskosten waren trotzdem fällig.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde es manchmal wirklich erstaunlich. Man bekommt wirklich tolle Bilder geliefert. Von Talenten. Auch mit Diplom. Bei den letzten 5% der Datei wird aber meist technisch die Hürde gerissen und es ist sooo nicht umsetzbar.


    Meist bekommt man das aber nett geklärt. (Du, wir müssten uns hier mal zusammensetzen, ich muss dir mal was zeigen)
    Miteinander höflich reden. Meist klappt es.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Miteinander höflich reden. Meist klappt es.

    Die Erfahrung habe ich auch gemacht. Früher hab ich immer gedacht, der studierte soll das mal schön selber wissen. Aber woher. Anstatt immer über die Bildschirmarbeiter zu mosern kann man sich besser ergänzen. Gegenseitiges lernen hat noch nie geschadet.

  • Die Erfahrung habe ich auch gemacht. Früher hab ich immer gedacht, der studierte soll das mal schön selber wissen. Aber woher. Anstatt immer über die Bildschirmarbeiter zu mosern kann man sich besser ergänzen. Gegenseitiges lernen hat noch nie geschadet.

    Stimmt, und das sich hier einige Kollegen einfach unter Wert verkaufen ist nicht die Schuld der Studierten


    Gruß

    Man ist so alt, wie man sich fühlt - aber niemals so wichtig!

  • Schon vor 30 Jahren wurde mit erzählt das "Grafiker" und "Designer" als Schimpfwörter in der Druckbranche zählen. :D

    Den Fehler machen immer die Anderen. Das war auch schon immer so.


    Gruß

    Man ist so alt, wie man sich fühlt - aber niemals so wichtig!